Geschichte

  • 1904: Gründung des Österreichischen Volksliedunternehmens mit dem Ziel, eine Volkslied-Gesamtausgabe der Monarchie zu schaffen. Die Sammelarbeit sollte von "Arbeitsausschüssen" in den einzelnen Ländern vorgenommen werden.
     
  • 1906: Gründung des Arbeitsausschusses für das Volkslied in Oberösterreich und Salzburg. Nach dem Vorbild der anderen Arbeitsausschüsse sollte er Lieder, Instrumentalstücke und Tänze sammeln, aufzeichnen und für eine gesammelte Drucklegung vorbereiten.
     
  • 1908–1912: Der Leiter des Österreichischen Volksliedunternehmens, Dr. Josef Pommer, bemerkte, dass "[...] in Salzburg die Angliederung an Oberösterreich verstimmt hat". Daraufhin wurde unter dem Obmann und damaligen Direktor des Mozarteums in Salzburg, Josef Reiter, ein eigener Arbeitsausschuß für das Volkslied in Salzburg gegründet, dessen Vorsitz allerdings bereits 1912 an den Germanisten Dr. Curt Rotter fiel.
     
  • 1912–1918: Die Mitglieder des Salzburger Arbeitsausschusses, allen voran die Lehrer Otto Eberhard und Dr. Ernst Hamza, entwickelten unter der fachkundigen Anleitung Rotters eine rege Sammeltätigkeit, die allerdings bald nach Beginn des Ersten Weltkrieges zum Erliegen kam.
     
  • 1918–1933: Nach dem Krieg und dem Selbstmord Josef Pommers übernahm Rotter, den sein Beruf als Bibliothekar nach Wien zog, auch die Leitung des Österreichischen Volksliedunternehmens. Da die Ressourcen äußerst knapp waren, wurde der Plan einer Volkslied-Gesamtausgabe verworfen, Rotter konzipierte statt dessen die ungleich bescheidenere "Kleine Quellenausgabe", eine Reihe kleiner Heftchen, in denen die einzelnen Arbeitsausschüsse augewähltes, gut dokumentiertes Sammelgut veröffentlichen konnten. Als Band Nr. 7 publizierten Eberhard und Rotter 1933 die "Salzburgischen Bauernlieder" aus dem Fundus im Pinzgau aufgezeichneter Lieder. Damit sollte die wissenschaftliche Tätigkeit des Arbeitsausschusses ein vorläufiges Ende finden. 
     
  • 1933–1945: Eine neue Generation (Tobi Reiser und Kuno Brandauer) bevorzugte – nicht zuletzt im Fahrwasser der im "3. Reich" gelenkten  "Volksbildung" – die praktische Volkslied- und Volksmusikpflege gegenüber wissenschaftlicher Dokumentation. Otto Eberhard verlegte sich in dieser Zeit vornehmlich auf Bearbeitungen und Arrangements für die Singgruppen und "Dorfmusikschulen", die Reiser als "Volksliedpfleger der Landesbauernschaft" installierte und betreute. Als "Rohmaterial" diente dabei vielfach das frühere Sammelgut des Arbeitsausschusses. Die Vorsitzfunktion des Arbeitsausschusses ging während der Zeit des Nationalsozialismus zunächst an Kuno Brandauer, später an Cesar Bresgen, den Leiter der "Musikschule für Jugend und Volk" am Mozarteum. Gemeinsam mit Reiser, Eberhard und dem Lehrer Franz Biebl veröffentlichte Bresgen von 1939 bis 1942 die Salzburger Musikblätter als praktische Hilfe für die Volkslied- und Volksmusikpflege. 1944 verbrannte durch einen Fliegerbombeneinschlag im "Tanzmeisterhaus" am Makartplatz ein Großteil der dort eingelagerten Archivbestände des Arbeitsausschusses. Dr. Curt Rotter wurde gegen Kriegsende auf dem jüdischen Friedhof in Wien-Währing tot aufgefunden, die Diagnose lautete auf Selbstmord. 
     
  • 1946–1964: Archiv und Arbeit des Salzburger Arbeitsausschusses lagen brach, 1960 schließlich starb mit dem betagten Lehrer Otto Eberhard auch sein Archivar. Erst 1964 revitalisierte man den Ausschuss - der damalige Festspielpräsident Bernhard Paumgartner übernahm neben Dr. Eduard Seifert den Vorsitz, der junge Komponist Wilhelm Keller sichtete die Archivbestände.
     
  • 1964–1973: Walter Deutsch konnte von der Witwe Otto Eberhards Teile aus dessen Nachlass erwerben und damit die Salzburger Archivbestände ergänzen. Keller beschäftigte sich intensiver mit den vorliegenden Materialien und erwog Bearbeitungs- und Publikationsmöglichkeiten.1972 wurde – nach dem Vorbild der anderen Bundesländer – die Neugründung des Arbeitsausschusses als Verein "Salzburger Volksliedwerk" erwogen, 1973 fand dessen konstituierende Hauptversammlung statt, Vorsitz und Geschäftsführung werden von Cesar Bresgen und Harald Dengg übernommen.
  • seit 1974: Ein im Zuge der ersten Sitzungen entwickeltes 6-Punkte-Programm gliedert sich in: 

    • Erweiterung und Ordnung des Archivs
    • Wissenschaftliche Forschungsarbeit
    • Herausgabe von wissenschaftlichen Publikationen
    • Herausgabe von Volkslied- und Volksmusikheften
    • Fachliche Auskunft und Beratung
    • Kooperation mit dem ORF (u.a. Tonträgerproduktion)

    Diese damals ausgearbeiteten Vorgaben bilden auch heute noch wesentliche Kernbereiche unserer Arbeit. Genauere Informationen zur praktischen Vermittlung und dokumentatorisch-wissenschaftlichen Tätigkeit entnehmen Sie bitte den entsprechenden Bereichen unserer Website (Singen | Musizieren | Forschung).

Frühere Vorstände

Seit Beginn der Tätigkeit als eigenständiger Verein wird der Vorstand des Salzburger VolksLiedWerks alle vier Jahre neu gewählt.

2017 - 2021

Vorstandsvorsitzende: Roswitha Meikl
Stellvertreter: Simon E. Haitzmann
Archivleiter: Dr. Wolfgang Dreier
Schriftführerin: Anna Haitzmann
Finanzreferent: Fritz Schwärz

2013 - 2017

Vorstandsvorsitzende: Roswitha Meikl
Stellvertreter: a.o. Univ. Prof. Dr. Thomas Hochradner
Archivleiter: Dr. Wolfgang Dreier
Schriftführerin: Anna Haitzmann
Finanzreferent: Fritz Schwärz

2009 - 2013

Vorstandsvorsitzende: Roswitha Meikl
Stellvertreter: a.o. Univ. Prof. Dr. Thomas Hochradner
Archivleiter: Dr. Wolfgang Dreier
Schriftführerin: Anna Haitzmann
Finanzreferent: Fritz Schwärz

2005 - 2009

Vorstandsvorsitzende: Roswitha Meikl
Stellvertreter: a.o. Univ. Prof. Dr. Thomas Hochradner
Archivleiter: Dr. Wolfgang Dreier
Finanzreferent: Fritz Schwärz

2002–2005

Geschäftsf. Vorsitzender Harald Dengg, Großgmain 
Stellv. Vorsitzender Prof. Dr. Franz Zaunschirm, St. Pantaleon 
Archivleiter Ass.-Prof. Dr. Thomas Hochradner, Salzburg 
Schriftführerin Roswitha Meikl, Plainfeld 
Kassier
 Fritz Schwärz, Großgmain

1999–2002

Geschäftsf. Vorsitzender Harald Dengg, Großgmain 
Stellv. Vorsitzender Prof. Dr. Franz Zaunschirm, St. Pantaleon 
Archivleiter Dr. Thomas Hochradner, Salzburg 
Schriftführerin Roswitha Meikl, Plainfeld 
Kassier Fritz Schwärz, Großgmain

1996–1999

Vorsitzender Prof. Dr. Franz Zaunschirm, St. Pantaleon 
Stellv. u. Geschäftsf. Vorsitzender Harald Dengg, Großgmain 
Archivleiter Dr. Thomas Hochradner, Salzburg 
Schriftführerin Dr. Ulrike Kammerhofer, Salzburg 
Kassier Fritz Schwärz, Großgmain 
Arbeitskreisleiter Volksmusikpflege Ing. Josef Wimmer, Salzburg 
Beiräte Dr. Walter Sulzberger, Salzburg - Prof. Wilhelm Keller, Salzburg

1992–1995

Vorsitzender Dr. Walter Sulzberger, Salzburg 
Stellv. u. Geschäftsf. Vorsitzender Harald Dengg, Großgmain 
Archivleiter Thomas Hochradner, Salzburg 
Schriftführerin Dr. Ulrike Kammerhofer, Salzburg 
Kassier Fritz Schwärz, Großgmain 
Arbeitskreisleiter Volksmusikpflege Ing. Josef Wimmer, Salzburg

1989–1992

Vorsitzender Dr. Walter Sulzberger, Salzburg 
Stellv. u. Geschäftsf. Vorsitzender Harald Dengg, Großgmain 
Stellv. Vorsitzender Hans Berner, Salzburg 
Archivleiter Thomas Hochradner, Hallein 
Schriftführerin Dr. Ulrike Kammerhofer, Salzburg 
Kassierin Regina Gappmaier, Bergheim 
Arbeitskreisleiter Volksmusikpflege Ing. Josef Wimmer, Salzburg

1986–1989

Vorsitzender Prof. Cesar Bresgen, Großgmain 
Stellv. Vorsitzender Hans Berner, Salzburg 
Geschäftsf. Vorsitzender Harald Dengg, Salzburg 
Archivleiter Prof. Johann Kühmeier, Grödig 
Schriftführerin Mag. Claudia Löscher, Salzburg 
Kassierin
 Regina Gappmaier, Bergheim

1983–1986

Vorsitzender Prof. Cesar Bresgen, Großgmain 
Geschäftsführ. Vorsitzender HL Harald Dengg, Salzburg 
Archivar Prof. Johann Kühmeier, Grödig 
Schriftführerin Mag. Claudia Löscher, Salzburg 
Finanzreferent HL Dr. Walter Sulzberger, Salzburg 
Kassier Gerald Riedler

1979–1983

Vorsitzender Prof. Cesar Bresgen, Großgmain 
Geschäftsführ. Vorsitzender HL Harald Dengg, Salzburg 
Archivar Gerald Riedler 
Schriftführer Prof. Dr. Ernst Wenisch, Salzburg 
Finanzreferent HL Dr. Walter Sulzberger, Salzburg 
Kassier Gerald Riedler

1976–1979

Vorsitzender Prof. Cesar Bresgen, Großgmain 
Stellv. Vorsitzender Harald Dengg, Salzburg 
Archivarin Maria Theresia Schimpfößl, Salzburg 
Schriftführer Prof. Dr. Ernst Wenisch, Salzburg 
Finanzreferent HL Dr. Walter Sulzberger, Salzburg

1976–1979

Vorsitzender Prof. Cesar Bresgen, Großgmain 
Stellv. Vorsitzender Harald Dengg, Salzburg 
Archivarin Maria Theresia Schimpfößl, Salzburg 
Schriftführer Prof. Dr. Ernst Wenisch, Salzburg 
Finanzreferent HL Dr. Walter Sulzberger, Salzburg

1973–1976

Vorsitzender Prof. Cesar Bresgen, Großgmain 
Stellv. Vorsitzender Harald Dengg, Salzburg 
Archivarin Maria Theresia Schimpfößl, Salzburg 
Schriftführer Prof. Dr. Ernst Wenisch, Salzburg 
Kassier HL Dr. Walter Sulzberger, Salzburg

Ehrenmitglieder

Ehrenvorsitzender: Prof. Harald Dengg
Ehren-Vorstandsmitglied: Prof. Wilhelm Keller (1920-2008)
Ehrenmitglieder: Fritz Schwärz, Mag. Maria Walcher