Engagierte Einzelpersonen, sowie Partnerinstitutionen aus dem universitären Umfeld ermöglichen es dem Salzburger VolksLiedWerk, im diesem Bereich intensiv zu arbeiten. Der erste Grundstock an Publikationen entstand demgemäß in Zusammenarbeit mit dem Wiener Institut für Volksmusikforschung, dessen Ordinarius Walter Deutsch gemeinsam mit seinen Kollegen Gerlinde Haid und Sepp Gmasz die schriftliche Aufarbeitung der in Salzburg durchgeführten Feldforschungen vorantrieb. Auch an der Publikation der „Salzburger“-Seminare für Volksmusikforschung war Deutsch maßgeblich beteiligt. Viele der dort verzeichneten Autoren, etwa Harald Dengg oder Gerlinde Haid, finden sich auch in der Dokumentation der Tagung „Folk und Folksmusik“ in Goldegg 1989. Nur ein Jahr später legten Walter Deutsch und Ursula Hemetek mit ihrem dem Trachtler und Tanzlmusikanten Georg Windhofer (1887–1964) gewidmeten Buch eine grundlegende Darstellung von Geschichte, Leitbildern und Entwicklung der Salzburger Volkskultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor.
Abseits der Integration regionaler volksmusikalischer Topoi in die Obhut fachlicher Institutionen und ihrer Schriftenreihen unterstützt das Salzburger VolksLiedWerk als Herausgeber auch fachverwandte Spezialthemen, die von Privatpersonen publiziert werden. In diese Kategorie fallen etwa Claudia Luchner-Löschers Darstellung des Jodlers aus Sicht der abendländischen Musikgeschichte (1982) oder Kurt Birsaks „Kleine Salzburger Trommelgeschichte“ (2000).
Seit seiner Gründung allerdings hatte das Salzburger VolksLiedWerk den Vorteil, stets über Leute im Vereinsvorstand zu verfügen, die einerseits durch ihre fachliche Kompetenz, andererseits durch ihre hauptberufliche Verankerung in universitären Institutionen in der Lage waren und sind, einschlägige Publikationen zu erarbeiten. Den frühen Anfang machte der Komponist Cesar Bresgen 1975 mit seiner Dokumentation des Passionsliedes in Salzburg. Der langjährige Archivleiter Thomas Hochradner schließlich konnte 1990 eine umfassende Bibliographie zur Volksmusik in Salzburg vorlegen und publizierte 1994, gemeinsam mit dem Musikwissenschaftler Gerhard Walterskirchen, unter anderem im Auftrag des Salzburger VolksLiedWerkes den Symposionsbericht „175 Jahre ‚Stille Nacht! Heilige Nacht!‘“. Ebenfalls mit Unterstützung des VolksLiedWerkes konnte Hochradner im Jahr 2005 gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Nußbaumer von der Universität Mozarteum Salzburg den Tagungsbericht eines 2003 veranstalteten, dem 1988 verstorbenen Komponisten und Volksmusikforscher Cesar Bresgen gewidmeten Symposions herausbringen. 2011 schließlich gaben Wolfgang Dreier und Thomas Hochradner die Dokumentation des Tobi Reiser Symposions 2007 heraus.
Zu den bisher größten veröffentlichten Forschungsprojekten – abgesehen von den einzelnen Feldforschungen in den Salzburger Bezirken – zählt die Aufarbeitung historischer Bestände und Liedsammlungen im Rahmen der von Walter Deutsch geleiteten Schriftenreihe Corpus Musicae Popularis Austriacae. Zumal allerdings finanziellen Möglichkeiten und personellen Ressourcen gewisse Grenzen gesetzt sind, findet die wissenschaftliche Publikationstätigkeit des VolksLiedWerkes vielfach auch in Form von Aufsätzen in Fachzeitschriften, Jahrbüchern, Sammelbänden oder Liederbuch-Vorworten statt. Insbesondere ist hier – neben Beiträgen im Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes und in der Zeitschrift Salzburger Volkskultur – die „Regionalseite Salzburg“ der Zeitschrift „Sänger & Musikanten“ (heute: Zwiefach) hervorzuheben. Die 2004 bis 2017 inhaltlich vom Salzburger Volksliedwerk in Absprache mit der Redaktion der Zeitschrift betreute Doppelseite bemühte sich, historische und aktuelle Themen und Trends der musikalischen Volkskultur in verständlicher, aber wissenschaftlich korrekter und reflektierender Form aufzuarbeiten.